Mittwoch, 31. Dezember 2014

Bang bang - oder wie man Silvester überlebt

In ein paar Stunden ist es soweit: wir haben wieder ein Jahr überlebt.
Was das neue Jahr angeht, wünsche ich euch, dass es gefüllt sei mit positiven Überraschungen, mit Träumen (die sich erfüllen) und einer guten Portion Wahnsinn. Ich wünsche euch Dinge die euch begeistern & fesseln - sei es ein gutes Buch, eine spannende neue Bekanntschaft oder andere schöne Dinge. Macht es wie dieses Jahr und fangt an zu schwimmen, wenn das Leben meint euch eine Sintflut zu schicken. 

Und was die Vorsätze angeht, die man sich immer macht - hört auf euch selbst zu belügen oder dem dummen Massenhype zu folgen, sondern tut was euch glücklich macht und ändert was euch daran hindert. Auf dass ihr heil ins neue Jahr kommt - cheers, ihr Lieben! 


Keep calm & sparkle on.

- Grace

Sonntag, 28. Dezember 2014

[SoS] Sounds of Sunday: Matisyahu

Wo ich ihn einordnen soll ist mir immernoch ein Rätsel, aber genau das ist es, was ich an ihm liebe. Er revolutioniert und führt gleichzeitig zurück zum Kern der jeweiligen Musikarten - ob Hip Hop, Reggae oder Rock. 

Mit seiner Musik versucht er eine Brücke zur Modernen zu schaffen, indem er Metaphern des traditionellen Judentums einbaut und sie damit in einen kontemporären Kontext bringt.
Ob nun mit Rauschebart, Kippah und Peot oder glattrasiert und mit moderner Wuschelfrisur - dieser Mann lebt seine message und diese Authentizität leuchtet.

Ich weiß noch, wie ich "king without a crown" 2005 in Kanada gehört habe & mir dieser Text und der Style nicht mehr aus dem Kopf ging. Seit damals verfolge ich seine Karrerie und bin froh, dass er sich nicht vollkommen zurück gezogen hat und uns immer wieder mit seinen wunderbaren Touren erfreut. Er singt/rappt in English, Hebräisch oder auch auf Jiddisch, was ihn erst recht interessant macht für mich!

2014 brachte er als Support Act für Adel Tawil den track "Zuhause" raus. Abgesehen davon muss man sich einen Auftritt von ihm unbedingt ansehen - ich mein, hey - wer einen Disco Dreidel erleuchten lässt und andere abgefahrene Lichtshows Teil seiner Arbeit nennen kann, der ist den Eintritt auf jeden Fall wert.


Sein 2014 erschienenes Album "Akeda" hat einen deutlichen Dancehall Einfluss, aber mir gefällt's. Ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll, aber wenn ich dieses Album durchlaufen lasse, dann fühle ich mich, als ob ich wie in der Meditation "gesäubert" werde. Ein richtig interessantes Gefühl. Man fühlt sich geerdet und zufrieden, sobald man das ganze Album durch hat. Im Vergleich zu seinen vorigen Alben fühlt es sich an, als ob er dieses Mal sein Innerstes nach Außen gekehrt hätte - und das macht dieses Album erst recht besonders hörenswert. "Reservoir" ist bis jetzt einer meiner Favoriten. Ich würde es als Dylan-esque beschreiben. Versteht ihr was ich damit meine? Als ob man durch seine Erinerungen wandern würde - durch alle Höhen und Tiefen und irgendwo dazwischen Dankbarkeit/Zufriedenheit findet. Und eigentlich zieht sich dieses Gefühl, auf eine Reise geschickt zu werden, für mich durch das ganze Album.
Fun fact: akeda bezieht sich auf das gebunden werden/sein. Als Abraham seinen einzigen Sohn an einen Stein band und ihn Gott opfern wollte (wie es ihm befohlen wurde). Es geht um Abrahams starken Glauben und seine Belohnung, indem er bereit war das Wichtigste in seinem Leben zu geben. Es ist wie das Leben als Künstler. Man wird von einer Muse oder einem Gefühl getrieben, auch wenn man nicht weiß wie es ausgehen wird, man folgt diesem Gefühl und vertraut darauf. Meiner Meinung nach ein äußerst passender Name für dieses wunderschöne Album.

Zum Schluss noch ein Schmankerl: "redemption song" vom großen Bob als Cover inkl. beatbox Einlage.


You're like water for my soul, when it gets thirsty. 

- Grace

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Joy to the world - oder wie ich Weihnachten erlebe

Das Jahr neigt sich dem Ende zu & ich muss sagen, dass das Leben trotz einiger krasser Tiefpunkte doch sehr gnädig zu mir war.


Ich bin dankbar, dass ich das Pub nicht nur meine zweite Heimat nennen kann, sondern dort auch so etwas wie meine zweite Familie gefunden habe. Menschen, die die Liebe zur Musik mit mir teilen & denen es genauso viel Freude schenkt ein paar Stunden zusammen zu verbringen.
Ich fühle mich so unendlich gesegnet, da ich so lange nach dieser Art von gathering und dem spirit der diesen innewohnt gesucht habe. Sie sind mein persönliches Weihnachtswunder.

Meiner einer muss "leider" die Feiertage über in der Klinik arbeiten, aber das macht mir gar nicht so viel aus, denn ich kann den Patienten ein bisschen Weihnachtszauber bringen & Weihnachtslieder für sie singen oder mit meinem Rentierhaarreif bei der Essensausgabe für ein Lächeln in ihrem Gesicht sorgen...Viele von ihnen wären eigentlich allein daheim, wenn sie nicht im Krankenhaus wären, deswegen hat es auch etwas tröstliches, wenn jemand bei ihnen ist und diese besonderen Tage mit ihnen verbringt.

Und was die bombastisch guten Gutzles (schwäbisch für Plätzchen) angeht, da kriegen wir Pfleger auch viele geschenkt, sodass ich eher darauf achten muss nicht zu viele zu essen, damit ich nicht nach Hause rollen muss...Wenn man das Positive an einer Situation sucht, dann findet man es auch ;)

Ich wünsche euch alles Liebe & besinnliche Tage - am besten im Kreis der Liebsten.

Und was meine Wohnungsdekoration angeht kann ich nur sagen:
Früher war mehr Lametta! 

- Grace

Sonntag, 21. Dezember 2014

[SoS] Sounds of Sunday: Robyn

So, damit die Frauenquote erfüllt wird, schreibe ich heute ein wenig über eine meiner Lieblingsschwedinnen: Robyn. Diese Frau ist ein Multitalent und hat mir durch so manche schwere Stunde geholfen oder meine schönen Momente schöner gemacht.

Neben ihrem J-Style Lied "konichiwa bitches" hat sie auch normalen Electro-Pop ("dancing on my own" & "hang with me") und auch traurige Lieder auf Lager - wie z.B. die acoustic Version von "be mine", die das ganze Lied noch einen Zacken melancholischer macht. Ihr abgedrehtes gender-bender Video zu ihrem track "U should know better" featuring Snoop Dogg kann sich auch mehr als sehen lassen. 
Zum Schluss noch ein throwback track: "You've got that somethin'" - enjoy! 


Das Talent sich von der Musikindustrie nicht klein kriegen zu lassen & sich immer wieder neu zu erfinden hat sie sich wohl von ihren Eltern abgeschaut - ihres Zeichens beide Schauspieler. 

Was ich noch sehr an ihr schätze ist ihr exzentrischer Kleidungsstil. Natürlich rennt sie nicht immer avantgardistisch rum, sondern auch wie auf diesem Bild wie das hippe schwedische Girl von nebenan.
Sie ist eine meiner Lieblingskünstlerinnen und ein Grund, warum ich mir meine geliebte Haarpracht kürzer hab schneiden lassen. Zwar bin ich noch Welten von ihrer Frisur entfernt, aber wenn mich der Mut mal packen sollte, dann wird meine Frisur eine Hommage an sie. Und das will was heißen, denn eigentlich liebe ich meine Haare lang.

Abgesehen davon finde ich es bewundernswert, dass sie sich aufgrund von Erschöpfung zwar zurück zog, aber dann stärker denn je zurückkehrte. Sie haute eine Single nach der anderen raus, arbeitete mit Musikgrößen und ganz nebenbei gründete sie 2005 ihr eigenes Label "Konichiwa" - nicht aber, um andere Musiker unter Vertrag zu nehmen, da ihr der Gedanke Label-Boss zu spielen nicht gefiel. Ich hab einen heiden Respekt davor ein Label mit dieser Grenzsetzung zu gründen und zu führen. Man hat zwar alle Freiheiten, aber auch einen Haufen Druck, wenn man nur sich selbst vertritt. 

Ich werde mit Begeisterung weiter verfolgen, was dieses Powerweib so aus dem Hut zaubert und hoffe einen von euch eventuell mit meiner Begeisterung angesteckt zu haben.


Coming with the postman like I'm a mailbomb.

- Grace 


Mittwoch, 17. Dezember 2014

Wiegenfest - oder das subjektive Wahrnehmen des Alters

Dieses Jahr habe ich beschlossen in meinen Geburtstag reinzufeiern. Ich hab (wie jedes Jahr) ziemlich ungünstig Geburtstag, weil alle Menschen mit Weihnachten, Silvester und der Arbeit beschäftigt sind. Jedoch freue ich mich über jeden einzelnen, der mir ein bisschen von seiner Zeit schenkt und mit mir feiert oder bei mir vorbei schaut.

Gedacht. Getan. Und wo? Na ja, meine alte Wohnung ist zu klein. Meine Neue ist zu weit weg und noch nicht fertig eingerichtet...Natürlich hab ich mich deswegen für meine zweite Heimat entschieden - dem Pub. Dort durfte ich aufgrund von Vitamin B zum Besitzer auch meinen Kuchen und ein paar andere Leckereien  mitbringen - yeah!

Natürlich war auch die "pub crew" am Start und wir haben wie jeden Dienstag das Pub mit Musik gefüllt - inklusive einem süßen Ständchen um Mitternacht für mich. So Ständchen freuen mich wirklich, aber irgendwie bin ich anscheinend so bescheiden, dass mir das peinlich ist...Oder wie auch immer man das sonst nennen kann.

Als es dann an die Bescherung ging haben ein paar meiner Freunde wohl an meinem Verstand gezweifelt, weil ich mich dermaßen über die Verpackung gefreut habe - und dachte, dass das das Geschenk sei. Mit dem Hinweis und der Frage ob ich bescheuert bin, wurde ich gebeten die Box zu öffnen. Meine Fresse...sie haben alle zusammengelegt & mir einen Haufen Schotter geschenkt. In dem Moment war ich sprachlos und fange auch jetzt erst an das richtig zu realisieren. Ich war so schon dankbar, dass sie mir ein bisschen ihrer Zeit geschenkt haben, aber das hab ich wirklich nicht erwartet. Das Geld wird in meinen Führerschein investiert. So wird mich dieser Liebesausdruck mein ganzes Leben lang begleiten. Es wurde gelacht, sich ausgetauscht und ziemlich viel gesungen. Alles in allem, fühle ich mich wirklich gesegnet. Ich empfinde so viel Liebe für diese Menschen, dass es mir aus jeder Pore kommt...Klingt komisch, ist aber so ;)

Am Ende der Feier haben sich der Rest von uns auf die Suche nach einem offenen Dönerstand gemacht - und nicht gefunden. Das ist der Nachteil, wenn man bis in die Puppen feiert. Zu faul (= kraftlos ohne Nahrung) heim zu laufen, haben wir uns dann ein Taxi geteilt. Auf dem Weg zu den Taxiständen war ich, durch Ermunterung meiner Freundin, so frei mir 3 kleine Zweige von einem rießem Tannenbaum mitzunehmen - und das wäre dann mein impromptu minimal Weihnachtsschmuck.

In einer Mail von heute wurde ich gefragt, wie "jung" ich geworden bin - oder ob man inzwischen fragt, wie "alt". Gute Frage. Standard ist ja zu fragen, wie "alt" man ist, aber im Endeffekt husten mir die meisten was, wenn ich behaupte, dass ich mich alt fühle. So auch im Pub. Ich saß bei der "pub crew" und zwischen den Liedern haben wir über das Altern an sich gesprochen. Die meisten meinten, dass ich von meinem Wesen her zwar älter scheine, als ich bin, aber wenn ich gesagt habe, dass ich mich auch so fühle, da mussten die meisten nur schmunzeln - weil sie ein paar viele Ecken älter sind als ich. Ob ich irgendwann eine Antwort auf dieses Mysterium finde bezweifel ich zwar, aber im Endeffekt kommt es darauf ja nicht an.

Puh, das ist bis jetzt bestimmt mein längster post & ich hoffe, dass ich euch damit nicht gelangweilt habe. Ich hatte einfach das Bedürfnis mich mitzuteilen und eventuell euch dazu gebracht zu haben, darüber nachzudenken, für was ihr alles dankbar seid.

Wer Lust und Muse hat, der kann mir ja in einem comment sagen, wofür ihr dankbar seid.



I am thankful for nights that turned into mornings, friends that turned into family, and dreams that turned into reality.

- Grace

Montag, 15. Dezember 2014

[SoS] Sounds of Sunday: Hozier

Vorab mal ein großes SORRY, dass ich mich verspätet habe - den Titel habe ich aber gelassen, da dieser post trotz allem zu meiner sonntäglichen Serie gehört. Ich hoffe jedoch, dass ihr einen schönen Advent verlebt habt.

Nun sind wir schon wieder bei den Iren angekommen, aber nicht absichtlich - ich schwör's!

Hozier, teilt sich mit mir den Geburstag und das Jahr - nur was den Monat angeht hat er mir ein paar voraus. Daher wohl auch der Vorsprung in Sachen göttliches Haar...(ಠ_ಠ)

Als passionierter Musikliebhaber hab ich das Experiment das Finale von The Voice of Germany anzusehen gewagt - und liebe Leut', ich hab das nicht nur wegen Ginger Jesus und Hozier gemacht...Ich war aber unter anderem sehr begeistert von seinem Auftritt mit der Gewinnerin Charley Ann Schmutzler. Schöne Sache. Zieht's euch rein: Duett 

Vor allem mit dem Video zu take me to church bombardierte er sich in mein Herz.

To me, it’s not even a gay issue or a civil rights issue, it’s a human rights issue, and it should offend us all. It’s just simple. Either somebody has equal rights, or they don’t. and certainly in the Irish constitution, marriage is genderless. There’s no mention of a man and a woman. I didn’t even have that many close LGBT friends or anything like that, but I suppose it was growing up and becoming aware of how you are in a cultural landscape that is blatantly homophobic… you turn around and say ‘why did I grow up in a homophobic place? Why did I grow up in a misogynistic place?’ You grow up and recognise that in an educated secular society, there’s no excuse for ignorance. you have to recognise in yourself, and challenge yourself, that if you see racism or homophobia or misogyny in a secular society, as a member of that society, you should challenge it. You owe it to the betterment of society.

Ich will diesen Auszug aus einem Interview nicht mal übesetzen, so schön ist er. Wer es dennoch braucht, wende sich bitte an den Google Übersetzer. Ich für meinen Teil, bin sehr froh darüber, dass er nicht Medizin studierte - auch wenn er schlau genug dafür wäre. Wer auch immer ihn davon abbrachte verdient einen Orden!

So meine Lieben, ich kann wie immer nicht viel sagen, außer, dass ich hellauf begeistert bin und es sich wirklich lohnt mal in sein Album reinzuhören. Der Blues zieht sich durch seine Musik und das ist kein Wunder, da er doch Sohn eines Bluesmusikers ist. Die Lyrics der einzelnen Lieder sind dementsprechend vom Blues geprägt, das heißt, dass sie sehr emotionsschwanger und sinnlich sind. In einem aktuellen Interview habe ich gelesen, dass er und seine Crew sich gelegentlich lustig darüber machen, wie zweideutig seine Texte doch sind - und wie schnell man selbst versucht ist mit dieser Oberflächlichkeit an das Deuten der Texte heranzugehen.

Fernab der Lyrics gibt es noch die interessanten cover artworks zu seinen CD's, die von seiner Mutter gemalt wurden, denn es reicht ja nicht einen Musiker als Vater zu haben - nein, nein - der gute Andrew ist auch mit einer Künstlermutter gesegnet. Und sein Bruder arbeitet in der Flimmerkastenindustrie. Schwein muss man haben oder wie in seinem Fall anscheinend magische Gene.

Fun fact: Hozier las, während er die Lyrics für seine Lieder schrieb, das Buch "a portrait of the artist as a young man" von James Joyce. Welch passende Wahl. Dieses herrliche Buch handelt vom sexuellen Erwachen, religiöser Rebellion und der essentiellen Suche nach der inneren Stimme - also von allem, mit dem man im Laufe seines Lebens konfrontiert wird, um schlussendlich eine "differenzierte" Persönlichkeit zu werden. Neben dem Album ist dieses Buch auch ein sehr schönes Schmankerl - kann ich nur empfehlen. Am besten in Englisch lesen, wenn man dessen mächtig ist!


I slithered here from Eden, just to sit outside your door.

- Grace







Sonntag, 7. Dezember 2014

[SoS] Sounds of Sunday: You + Me

Als Teilzeit-Kanadierin bin ich genauso versessen auf kanadische Musik, wie ich auf irische fixiert bin. Und diesen Sonntag möchte ich euch einen meiner Lieblingskanadier ans Herz legen, der mit einer weiteren Stimmgewalt das Duo "You+Me" gegründet hat.

Vielen von euch wird der Name Dallas Green nicht viel sagen, aber bei Alexisonfire ist das bestimmt was anderes - da fällt der Groschen schnell. Nachdem er bei ihnen beschlossen hat eine Pause einzulegen verfolgte er unter dem passenden Alias City & Colour seine Solo Karriere, die ihn endgültig in mein Herz katapultiert hat. Der andere Teil dieses Duos wäre Madame Moore - den meisten eher als Pink bekannt. Ihre Stimmfarbe, ihr Stimmumfang und auch der soul der ihre Musik prägt kommt - meiner Meinung nach - in der coutryesquen Musik der beiden perfekt zur Geltung.

Die Gitarre als schlichte Begleitung mit nur wenig Tamm-Tamm drum rum macht ihre Musik so greifbar und leicht zugänglich. Man kann sich durch die schlichten Arrangements gut auf die Lyrics konzentrieren, womit man sich bei mir immer einen dicken Pluspunkt verdient hat. 

Das Album "roseave." wurde schon im Oktober veröffentlicht, aber ich musste es bei diesen wunderbaren Menschen erst länger auf mich wirken lassen, bevor ich meinen Senf dazu ablassen wollte. Auch nach Monaten bin ich immernoch hellauf begeistert. Ich habe mir überlegt, ob ich euch meinen Lieblingstrack hier verlinken soll, aber ich kann mich einfach nicht entscheiden - deswegen habe ich hier den link zu ihrem YT/Vevo Kanal:  https://www.youtube.com/user/YouplusmeVEVO - viel Vergnügen beim lauschen und ansehen, da auch ihre Videos eindeutig sehenswert sind!

Ihre Musik lässt meinen Herzenswunsch nach einem männlichen Duett-Partner nur noch größer werden...Solang ich auf diesen Mann warte, schmachte ich weiter zu deren Musik und erfreue mich an meiner passionierten Begleitung im Pub :)


No I wouldn't mind going gently into the night.

- Grace

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Idealmaße - oder wie kaputt unsere Optik eigentlich ist

Colbie Caillat war mir schon immer sympathisch, aber seit ihrer Single "try" empfinde ich noch mehr Liebe für sie. Sie ist nicht nur mit und ohne Make-Up wunderschön, sondern vor allem auch von innen heraus - wie sie hier eindrücklich beweist.
Ich habe absichtlich das Video mit deutschem Untertitel gewählt, damit wirklich jeder versteht worum es genau geht. 

"Du musst dich nicht verbiegen, bis du brichst."

Es ist so ein wichtiges Thema. Wie wir Frauen uns teilweise gegenseitig fertig machen ist nicht mehr lustig. Ich für meinen Teil trage eigentlich auch jeden Tag Make-Up und wenn es nur Mascara ist. Aber ich trage es aus Gewohnheit und weil ich so gepolt bin, dass ich es schön finde. 

Wie fast jeder Mensch hab auch ich etwas das mich an mir stört - warum? Weil die Gesellschaft mir suggeriert, dass es nicht okay ist so zu sein, wie man ist. Ich bemüh mich besser damit umzugehen und an vielen Tagen ist es mir tatsächlich egal und ich fühl mich pudelwohl, aber manchmal zweifel auch ich. Toll ist was anderes, aber ich mach da auch keinen Hehl draus. 

Alt bin ich bei Gott sicher noch nicht, aber es ist erschreckend zu bemerken wie viel Druck von außen man selbst ausgesetzt ist und wie viel unfaires Verhalten ich in Bezug auf das Andersein von Menschen erlebt habe. Wieso machen wir uns gegenseitig so kaputt?

Da mir das Thema sehr am Herzen liegt, macht euch auf Bildergeballer gefasst - heut gibt's mehr als nur eins ;)

Ich liebe zum Beispiel auch die Initiative von Dove "Wahre Schönheit". Klar ist das auch Image Pflege und soll den Umsatz steigern, aber das nehme ich bei der Brisanz des Themas gern in Kauf und unterstütze das, wenn dadurch auch nur ein Mensch besser mit sich selbst klarkommt. 

"Wir finden es wichtig, an dieser Stelle aktiv Position zu beziehen. Viel zu lange schon wird Schönheit über einseitige Ideale definiert. Das wollen wir ändern, denn wir glauben, dass wahre Schönheit vielfältig ist, unabhängig von den Idealmaßen.", sagte Nicole Ehlen (Senior Brand Manager von Dove) zur Initiative. 

Dieses unrealistische Schönheitsideal kotzt mich so dermaßen an. Es werden nur Magermodels die auch noch via Photoshop "verschönert" werden überall hingepflastert, sodass wir von kleinauf auf ein unrealistisches Äußeres geprägt werden. Schaut euch die Dove Testimonials mal an - das sind wunderschöne Frauen, oder?

Und jetzt gebt euch als Vergleich mal die allseits bekannte Barbie und ihr Gegenstück mit realistischen Proportionen -wie verdreht ist unsere Optik eigentlich? 

Der Künstler Nikolay Lamm schuf anhand von Daten der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC und einem 3D Drucker dieses Model. Also die rechte Barbie würde ich meinem Kind kaufen, wobei ich die normalen "Barbies" boykottiere.

Auch Männer sind von diesem schrecklichen Trend betroffen. Man muss muskulös sein und groß und weiß der Geier was noch alles, um männlich zu sein. Ihr könnt mich mal. Eins meiner Lieblingsbeispiele ist Marten Laciny - besser bekannt als Marteria. Dieser Mann war Model für unter anderem Hugo Boss und Diesel - und das zurecht! 
Aber wisst ihr was? Ich mag ihn rein äußerlich betrachtet mehr mit seinem kleinen Wohlstandspolster, dem Drei-Tage-Bart und in bequemer Kleidung. Einfach, weil er realer wirkt und nicht wie eine am PC erschaffene Traumfigur. Seine Mimik hat er sich Gott sei Dank nicht bei seinen geliebten Fischen abgeschaut - wirkt um Welten sympathischer und verdient sich dadurch den Titel der Schnitte redlich. Männer - lächelt, grinst - egal was, aber bringt mal bisschen action in eure Gesichter! Glaubt mir, es wirkt Wunder. Cool aussehen tut nur grumpy cat mit einer Fresse des Todes - ihr nicht. 

Ich hoffe den ein oder anderen erreicht zu haben oder zumindest die Denkmurmel angeregt zu haben. Über Denkanstöße eurerseits wär ich sehr erfreut. Her mit eurem Senf :)

Ich könnte noch stundenlang weiter darüber schreiben, aber ich denke ich habe meinen Mitteilungsbedarf gut zusammengekürzt und es ist klar worum es mit geht. 


You don't have to change a single thing.

-Grace


Montag, 1. Dezember 2014

Myrrhe - oder wie die Konsumgesellschaft alles kaputt macht

Lebkuchen, Glühwein, Spekulatius, Stollen, Weihnachtsmärkte, der Geruch eines entflammten Kamins...all das und mehr weckt jedes Mal auf's Neue schon beim bloßen Gedanken so viel Liebe in mir. Als Dezemberkind ist das wohl nicht sehr verwunderlich.

Abgesehen davon bin ich ein Vollblut-Nerd. Das beinhaltet auch, dass ich eine kleine Sony-Jüngerin bin und seit PS-One treu zocke. Was mich wirklich in meiner Fanliebe erschüttert hat ist der neueste Sony Spot.
Da ich leider kein Video davon gefunden hab erzähl ich euch kurz worum's geht: man sieht einen Vater, wie er mit seinem Sohn vor einem rießen Schiff steht und beide staunen. In den folgenden Einstellungen sieht man wie der Vater herzerweichend, aber eher mit unterirdischem Erfolg versucht ein Schiff zu bauen. Am Ende sieht man die Vorzeigefamilie am boxing day. Die Eltern sitzen auf der Couch und der Vater lächelt. Danach sieht man den Sohn ein Paket in der Größe des Schiffs öffnen und raus kommt - oh Wunder groß - eine PS4. Klar, dass sich der Pimpf freut, aber HerrGottSakrament, dass das kaputte Schiff vor dem Haus im Mülleimer liegt macht mich jedes Mal stinksauer.

Ich selbst habe meine geliebte PS4 für meinen Führerschein (ja, die Krake hat endlich angefangen :P) geopfert und leide täglich unter Entzugserscheinungen - vor allem was SingStar angeht. Meine Sängerseele weint blutige Tränen. Aber wisst ihr was? Mit jedem Mal, dass ich diesen Spot sehe, tut es mir weniger weh.

Ich bin ein Weihnachtsfreak. Und das geht über das übliche kitschige Geplänkel hinaus. Worum es mir geht: ich "beweihnachte" meine Umwelt nicht nur Deko technisch, sondern mit einem Hintergedanken. Das ganze Jahr versuche ich irgendetwas Gutes für die Menschen zu tun. Klappt in Form von Spenden zum Bau von Schulen etc. ganz gut - und auch in Sachen Menschenliebe geh ich mal davon aus, dass meine Arbeit im Krankenhaus dass Soll mehr als nur erfüllt. Man ignoriere dabei freundlicherweise meine Hassanfälle in Bezug auf das Ausmaß der menschlichen Dummheit. Und in der Weihnachtszeit leg ich noch ein Schippchen drauf und versuche auch Menschen die ich eigentlich nicht wirklich mag mehr Liebe und Verständnis entgegen zu bringen. Und die Ergebnisse sind jedes Jahr erstaunlich.

Aber jetzt mal Butter bei de Fisch, Leute. Wie kann es sein, dass eine Werbung wie diese ausgestrahlt wird? Es gibt noch genügend andere über die man sich aufregen kann, aber muss sich denn alles um Konsum drehen? Führende Modelabels werben auch mit ihren nature Serien oder ihrer umweltfreundlichen Produktion, aber für was? Für noch mehr Konsum. Für das scheinbar nicht enden wollende Bedürfnis immer mehr und vor allem immer das Neuste haben zu müssen. Ein weiteres "gutes" Beispiel dafür wären die neuen Handyverträge die von so ziemlich allen Anbietern angeboten werden: jedes Jahr ein neues Handy! Yeah, ihr hirnverbrannten Affen könnt eure scheiß Technikwunder so lang benutzen, wie sie funktionieren und nicht nur 1 Jahr lang. Falls sich einer von euch angesprochen oder gar beleidigt fühlt - tut mir nur zu 1% leid (weil ich ja nicht mit der Absicht loszieh jemandem weh zu tun), aber ich steh zu meiner Meinung. Weniger Konsum, mehr Liebe. Trefft euch. Umarmt die Menschen, die euch etwas bedeuten. Sprecht mit ihnen. Schenkt ihnen ein bisschen Wahrheit. Ist doch ein tolles Geschenk und kostet nichts. Keine Ahnung, ob die Menschen die ich liebe sich dessen wirklich bewusst sind, aber ich geb mein bestes es immer wieder zu erwähnen wie dankbar ich für sie bin. Und das alles kostenlos. Liebe ist das einzige Gut, dass sich vermehrt, obwohl man sie teilt.

Um den Hass in diesem post auszugleichen zum Schluss noch ein bisschen Liebe in Form von "Riedler Melchior".


Dreck - I bring kurz mal Dreck zum Nachbar; als Dankeschön für dass er mei Nachbar isch, bring I ihm Dreck.

- Grace


P.S: Ein besonderes Häufchen Liebe für den Menschen der seit ein paar Beiträgen +1 via Google+ drückt. Freut mich jedes Mal sehr. Vielen lieben Dank!