Sonntag, 30. November 2014

[SoS] Sounds of Sunday: Ben Howard

Diesmal will ich euch keinen Iren ans Herz legen, sondern einen Briten.

Er ist mal hier, mal da - arbeitet gerne mit anderen zusammen oder zieht sich einfach nur zurück. Doch nun ist es mal wieder so weit gewesen und er hat uns mit einem neuen Album gesegnet. Und ich übertreibe mit dem Wort Segen, meiner Meinung nach, sicher nicht.

Für "I forgot where we were" hat sich das Warten auf jeden Fall gelohnt. Ich muss den nur 3 Jahre älteren Mr.Howard als echtes Genie bezeichnen. In Sachen Strumming, Zupfen und Hammering können sich viele eine Scheibe abschneiden oder versuchen ihm das Wasser zu reichen. Was sein Alter angeht frage ich mich mal wieder, was ich eigentlich mit meinem Leben angefangen hab, wenn jemand wie er mit ein wenig mehr Vorlauf vor Genialität nur so sprießt. Aber damit kann ich mich ja ein anderes Mal auseinander setzen.

An seinem Album liebe ich, wie sanft und gleichzeitig präzise die Übergänge ineinanderfließen und wie perfekt alles miteinander harmoniert. Das Hören dieses Albums ist für mich wie eine Meditation. Es ist der Schmetterling, dessen Flügelschlag im Wasserglas einen Tornado auslöst. So ungefähr könnte man die Wirkung auf mich beschreiben.

Durch die unübliche Länge der einzelnen tracks und der Melancholie die in jedem seiner Worte mitschwingt kann man wirklich super meditieren oder einen Moment nutzen zu sich selbst zu finden. Ich finde, dass er wie eine old soul wirkt. Als ob er viele Jahrhunderte älter wäre, als er es tatsächlich ist. Zumindest suggeriert mir das der Tiefgang seiner Musik. Die Klangwelten die er dabei als Überleitungen erschaffen hat, strotzen nur so vor unzähmbaren Emotionen. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, wenn ihr Musik lauscht, aber ich lebe sie. Wenn ich ganz in ihr versinken kann, dann ist das wie eine Art Trance Zustand. Vielleicht kennt der ein oder andere von euch das Gefühl in das man gebettet ist, wenn man einen Film absolut vergöttert und sich dann den Soundtrack dazu anhört. Es ist eine Welle von Bildern und Gefühlen und anderen Erinnerungen, die einen einfach so überkommt. Und genau so geht es mir, wenn ich mich seinem Album widme. Ein "Augenschmauß" für mein Herz und meine Gehörgänge. Absolut empfehlenswert.


I'm still standing on my own two feet.

- Grace

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